Ausgehend von der Darstellung des deutschen Wortschatzes und seiner Verankerung im mentalen Lexikon geht diese anwendungsorientierte Lehrveranstaltung auf verschiedenste Aspekte des Wortschatzerwerbs ein: Gedächtnisforschung, Bewegungslernen, Wortschatzdidaktik, Erst-/Zweit-/Fremdspracherwerb, multisensorisches Lernen etc.
Ziel ist die Erweiterung der Kenntnisse über Wortschatzarbeit und Vokabellernstrategien, ein reflektierter Umgang damit und die Fähigkeit, ihre Effektivität und Anwendbarkeit in diversen Unterrichtskontexten theorie- und erfahrungsbasiert einschätzen zu können.
Seminar WS 2023/24 Universität Marburg
Wortschatz ist wieder ein Thema. Auch der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen macht unter der Rubrik "Spektrum" deutlich, wie wichtig Wortschatz ist. Überspitzt formuliert können wir sagen: Ein differenzierter Wortschatz ist für eine erfolgreiche Kommunikation wichtiger als eine ausgefeilte Grammatik!
Ich möchte in meinem Vortrag auf die neueste Diskussion zu diesem Thema eingehen und Anregungen für eine gute Wortschatzarbeit geben.
Musik und Sprachen haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Ausgehend von einem Impulsreferat möchten wir in der Diskussion herausfinden, ob die bisherigen Erkenntnisse, die sich zumeist auf europäische Musik beziehen, auch für nichteuropäische (hier speziell arabische) Musik gelten.
Wir vermuten schon lange, dass zwischen Musik und Sprache enge Beziehungen bestehen. Die neueste Hirnforschung belegt nun, dass die neuronalen Netzwerke zu 90% identisch sind!
In meinem Beitrag gehe ich von dieser Tatsache aus und zeige die Auswirkungen dieser engen Beziehungen:
Ontogenese – Individualentwicklung: Schon vor der Geburt «sind wir musikalisch», lernen über Prosodie erste Kategorien, die wir dann für den Spracherwerb nutzen. Aber auch phylogenetisch – stammesgeschichtlich ist Musik der Ausgangspunkt für Sprachentstehung.
Wenn also Musik im weitesten Sinn für den Erstspracherwerb wichtig ist, sollte sie auch für den Fremd-/Zweitspracherwerb einsetzbar sein.
Die Covid19-Pandemie hat einen Digitalisierungsschub verursacht, den nicht alle nur positiv sehen. Zwar werden dadurch sicher Entwicklungen angestossen, die sinnvoll sind, dennoch ist Euphorie darüber nicht einfach nur richtig. Wir vergessen, dass wir mit einem Gehirn (Lutz Jäncke würde sagen: aus der Steinzeit), dass sich in seinen Grundstrukturen nur sehr langsam verändert mit den rasanten Entwicklungen der letzten 15 Jahren zurechtkommen müssen.
Ich konfrontiere erste Forschungsergebnisse zum Distanzlernen während der Pandemie mit Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften. Dabei wird deutlich, wie eminent wichtig das Nachdenken über die Auswirkungen der Digitalisierung auf unseren Körper einschliesslich des Gehirns ist.
Ziel ist eine Skizze der sinnvollen Möglichkeiten für das zukünftige hybride Lernen, also die Kombination von analog und digital, real und virtuell.
Durch die Schulschliessungen der vergangenen Monate, den Online-Unterricht an Hochschulen und wegen der schwer kalkulierbaren Risiken des Präsenzlernens sind die Lehrpersonen verunsichert. Einerseits sind sie mit grosser Energie in das online-Lernen eingestiegen, andererseits zeigen internationale Studien, dass der Online-Unterricht wesentlich höheren Aufwand erfordert, damit aber deutlich schwächere Ergebnisse erzielt werden. Ausserdem zeigt sich, dass bestehende Bildungsungleichheiten durch das Online-Lernen wesentlich verschärft werden. Hier also ein Angebot für Weiterbildung in diesem Themenbereich zwischen digitalen Medien, Neurodidaktik und allgemeiner Didaktik.
2020 erschien die Nummer 4/2019 des Schweizer «Sprachspiegels» www.sprachverein.ch zu der Sprachensituation in Luxemburg. Drei Themenbereiche werden in diesem Heft behandelt: Die Besonderheit der jungen Nationalsprache Luxemburgisch, die historische und aktuelle Mehrsprachigkeitssituation und die Stellung des Deutschen in dieser mehrsprachigen Gesellschaft.
Damit die Leserinnen und Leser leicht zu den Links zu verschiedenen interessanten Quellen gelangen können, hier die Literaturliste mit QR-Codes.